Manch einem schien er verdächtig: Hieronymus Bock studierte Schriften in alten Sprachen, die keiner mehr verstand, stapfte bei Wind und Wetter durch die Wildnis und trug körbeweise Kräuter nach Hause, um allerlei Pülverchen und Gebräu daraus herzustellen. Ob das nicht „mit dem Deuffel“ zuging? Doch die meisten Leute erkannten den Wert seines Schaffens, durch das er ein für seine Zeit hervorragendes Wissen erlangte und viele Kranke kurieren konnte. Bis heute gilt Bock, ein Mann unserer Region, als einer der bedeutendsten frühen Ärzte und Botaniker.
Aufgewühlt las Hieronymus Bock die Zeilen, die sein Kollege und neuer Freund ihm zugesandt hatte. Wozu Brunfels ihn aufforderte – schon wieder und in solch drängenden Worten – war ihm zunächst völlig abwegig erschienen. Doch sein Widerstand bröckelte… Vor ihm im Regal standen etliche Säckchen und Töpfchen mit getrockneten Kräutern, Wurzeln und anderen Rohstoffen sowie Flaschen und Tiegel mit Säften, Sirup und Salben, die er selbst hergestellt hatte. Von allem, was er hier aufbewahrte, kannte er die Wirkung sehr genau und er wusste, dass es sich um außergewöhnlich gute Arznei handelte. Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, sein Wissen zu teilen?
Im Jahre 1533 reifte bei dem in Hornbach bei Zweibrücken lebenden und wirkenden Hieronymus Bock der Entschluss, ein Buch zu schreiben – jenes Buch, das zu einem der meist beachteten in der Geschichte der Botanik und der Heilkunde werden sollte: sein „Kreütter Buch – Darinn Underscheidt, Namen unnd Würckung der Kreütter, Stauden, Hecken unnd Beumen, sampt jhren Früchten, so inn Deutschen Landen wachsen (…)“. Bis heute wird es immer wieder hervorgeholt, wenn es um die Heilwirkung dieser oder jener Pflanze geht und liefert so etwas wie ein Gütesiegel, wenn es belegen kann, dass „schon der alte Hieronymus Bock“ die Pflanze schätzte. Bocks Verdienste werden bis heute hochgehalten, zusammen mit Otto Brunfels und Leonhart Fuchs gilt er als einer der drei „Väter der Botanik“.
Als Bock, auch genannt „Tragus“ (griech. „Bock“/„Ziegenbock“), mit Brunfels in Kontakt kam, hatte er sich durch sein Können bereits einen Namen gemacht und war Leibarzt des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken. Es war bekannt, dass er alte Schriften studierte und intensive Studien betrieb, in deren Rahmen er auch Ausflüge zur Erforschung der heimischen Pflanzenwelt unternahm – im Wasgau, auf den Idar im rheinischen Schieferplateau, ins Mosel- und Saartal, in die Vorderpfalz, ins Elsass und in die Schweiz. In „Waelden/ Bergen/ Thaelern/ und Ebenen feldern“ war er unterwegs, nach eigenen Angaben manchmal unter Gefahr, Angst, großer Anstrengung, Hunger, Durst, Frost und Hitze. Das hatte Brunfels neugierig gemacht, daher „hat er sich zu fuß erhaben/ unnd von Straßburg an biß gehen Hornbach inn das rauhe Waßgaw verfuegt“, notierte Bock im Vorwort seines Kräuterbuchs. Der Besuch des zehn Jahre älteren, renommierten Straßburger Arztes hatte dem 35-jährigen Bock sehr geschmeichelt. Sogleich hatte Brunfels den Wert von Bocks Arbeit erkannt und auf eine Veröffentlichung gepocht, wie Bock weiter notierte: „ich soll doch das groß mühselig Werck inn ein Ordnung stellen/ und erstmals dem Teutschen Vatterland darmit dienen“. Dass Bock selbst seine Arbeit als zu unwichtig erachtete, hatte Brunsfels nicht gelten lassen und so „haben doch meine entschuldigungen niergends platz mögen finden.“
Zum Wunderheiler oder zum Alchemist?
Doch noch etwas bewog Bock dazu, die Feder zur Hand zu nehmen: Die Armen, denen er mit seinen Arzneien half, hatten ihn immer wieder „mit bitt angelegen/ ich woelle doch Gott zu Ehren/ unnd dem armen gemeinen hauffen zu dienst und wolfahrt/ die empfangene gaben/ nicht allein fuer mich selbs behalten“. Daher fasste er auch den ungewöhnlichen Entschluss, nicht in der Gelehrten-Schriftsprache Latein, sondern auf Deutsch zu schreiben, verständlich für die einfachen Leute. Für sie war es besonders wichtig, sich bei kleineren Beschwerden selbst helfen zu können, aufgrund der damaligen Lage in der Medizin: Ärzte waren selten und teuer und so gingen die meisten Leute zu anderen Heilkundigen – doch unter diesen gab es, weniger auf dem Land, allerdings im städtischen Gebiet – viele Scharlatane. Bock riet deshalb, fremde Landstreicher, Fahrende und „lose Buben mit irem geschwetz“ zu meiden. Auch der Arzt Melchior Sebizius Silefius, der nach Bocks Tod dessen Bücher zusammengefasst neu drucken ließ, erklärte, warum diese so wichtig seien: Die Mittel angeblicher Wunderheiler machten die Kranken nur noch kränker, sodass dann selbst gute Ärzte nicht mehr helfen könnten. Auch redeten die Scharlatane den Kranken häufig ein, dass „ihre Kranckheiten nicht von Natur/ sondern von disem oder jhenem alten Weib/ so sie verhzaubert habe/ herkomme“ und brächten so „fromme Leut inn argwohn“.
Doch auch, wer sich einen studierten Arzt leisten konnte, hatte nicht unbedingt mehr Glück. An den Universitäten wurde eine Art magisch-alchemistische Lehre gepredigt, die nur Bruchteile echten medizinischen Wissens enthielt – einerseits von wenigen römischen Autoren, andererseits aus der höher entwickelten arabischen Medizin. Bock kritisierte, die Ärzte seiner Zeit würden nur noch aus arabischen Büchern lesen, die sie nicht richtig verständen, und mischten Arzneien nach langen Rezepturen, mit „wol auff zwentzig oder dreissig“ merkwürdigen Substanzen, deren Wirkung sie nicht wirklich kannten, geschweige denn selbst austesteten. Vergessen sei das Wissen zahlreicher antiker Gelehrter – ihre Sprachen Altgriechisch, -hebräisch und -arabisch nicht mehr verstanden, nur noch Latein. Verloren sei daher auch viel Wissen über die „einfachen“ Mittel, gewöhnliche Heilpflanzen, die einzeln oder zu wenigen vermengt gute Wirkungen erzielten. Ärzte und Apotheker verschmähten diese sogar – nie würden sie so gewöhnliche Kräuter wie etwa die Brennnessel verwenden: „unsere Doctores und Apotecker schemen sich/ ein solch gemein Kraut hinder den zeunen zu holen/ unnd inn ihre Recept oder Apotecken zu setzen“. Bock selbst hingegen schätzte gerade die Brennnessel sehr und stellte sie bewusst an den Anfang seines Buches. Scherzhaft bemerkt er, sie sei auch die reinste aller Pflanzen, weil sie als einzige vor „dem gemeinen hauffen“ sicher sei, „wann sie ihr Nohtdurfft wollen auß richten.“
Wenn Bock in der Natur unterwegs war, beobachtete er auch die Tiere, zudem sammelte er Berichte über ihr Verhalten. Denn beispielsweise hätten „die verwundte Hirsch das ehrlich Kraut Dictam als heilsam ans liecht (…) bracht“ und das „kuen, unverzagt“ Wiesel versorge sich mit Weinrautenblättern, wenn es „ein zanck oder kampff“ plane. Er war überzeugt, dass Tiere oftmals wüssten, welche Pflanze gegen welche Beschwerden helfen: Gott trage Sorge für seine Geschöpfe, indem er ihnen „nit allein das Futter zur Speiß und Nahrung/ sonder auch Arzney“ bereitstelle und auch der Mensch solle diese achten und nutzen.
Zur Herstellung seiner Pflanzenarzneien verwendete er etwa Wasser, Wein, Essig, Öl, Zucker, Honig, Salz und Bienenwachs. Wichtig war dabei das Konservieren, wofür er verschiedene Methoden nutzte: Trocknen, Destillieren, Einsalzen oder Einkochen zur Latwerge (uns noch bekannt von Latwersch/ Laxem aus Zwetschgen, siehe Sonah Nr. 04-2018). Gepressten Pflanzensaft etwa füllte er in eine Flasche mit engem Hals und goss zwei Finger dick Öl darüber, wodurch er ihn von Fäulnisbakterien abschirmte. In seinen Vorratsregalen fanden sich auch teure Importwaren – er nennt unter anderem Olivenöl, Granatäpfel, Zitronen, Feigen, Süßholzwurzel sowie Gewürze wie Zimt, Ingwer und Muskatnuss.
Geistlicher mit Frau und Kindern
Bocks „Kreütterbuch“ wurde von einem Straßburger Buchdrucker 1539 herausgegeben. Wegen der herausragenden Kenntnisse des Autors, aber auch weil es auf Deutsch und in einem volksnahen Stil, mit einem gelegentlichen Quäntchen Humor, geschrieben war, wurde es zu einem großen Erfolg. Der Verkauf warf für Bock finanziell zwar nicht viel ab, doch darauf war er auch nicht angewiesen: Er war versorgt durch seine Position als Stiftsherr im Hornbacher Fabianstift, einem Ableger des Hornbacher Klosters. Zu dieser Position gehörten die entsprechenden Einkünfte, ein Stück Land für die Eigenversorgung und das Haus, das er mit seiner Frau Eva und den Kindern bewohnte. Es lag in der Nähe des Stifts und war direkt an die Stadtmauer angebaut.
Schon früh hatte es Bock in diese Gegend verschlagen – obwohl er eigentlich in Heidelsheim bei Karlsruhe geboren war. Seine Eltern, mäßig gut situierte Leute, hätten ihn gerne ins Kloster geschickt, doch das hatte ihm widerstrebt. Stattdessen war er nach Heidelberg an die Universität gegangen, um sich der Naturphilosophie und Theologie zu widmen. Einen Abschluss hatte er nicht gemacht, doch das war nicht unüblich – meist war es Geldmangel, der die jungen Männer das Studium nicht ganz zu Ende führen ließ. Schon 1522 hatte er eine Lehrerstelle in Zweibrücken bekommen und bald darauf geheiratet.
Da er sich auch in der Heilkunde betätigte, war der Herzog Ludwig auf sein Können aufmerksam geworden und hatte ihn zu seinem Leibarzt berufen. Doch für den Herzog hatte Bock nicht so viel tun können, wie er es sich gewünscht hätte: Er war alkoholkrank gewesen und 1532 in seinen Armen verstorben. Unter dem jungen Herzog Wolfgang war Bock zwar Leibarzt geblieben, hatte jedoch seine Lehrerstelle aufgegeben. Er war nach Hornbach gegangen, wo man für ihn eine Anstellung gefunden hatte, die ihm mehr Zeit für seine medizinischen und botanischen Studien lassen würde: die Stelle als Stiftsherr am St. Fabianstift. Im Gegensatz zu den Mönchen im Kloster konnten die Stiftsherren ein weltzugewandtes Leben in der Gemeinde führen.
Dass ein Stiftsherr Frau und Kinder hatte, war allerdings absolut unüblich – der Hornbacher Abt Kintheuser hatte ihm die Stelle dennoch gegeben. Er nahm es mit den Vorschriften des Klerikerlebens ohnehin nicht so genau, hatte selbst eine Frau namens Sophie zu sich ins Kloster genommen, im Geheimen geheiratet und einen Sohn mit ihr. Mit Kintheuser verband Bock eine enge Freundschaft. Beide hegten große Leidenschaft für die Theologie und waren Anhänger der neuen, lutherischen Lehre. Nur nach außen hin hielt Kintheuser noch an den katholischen Gepflogenheiten fest.
Der Erfolg des Kräuterbuchs motivierte Bock zum Verfassen weiterer, kleinerer Schriften. Bald erschien „Die Teutsche Speißkammer“, dann unter anderem die „Bader-Ordnung“, eine Anleitung zum gesunden Baden. Als das Kräuterbuch vergriffen war, plante der Verleger Wendel Rihel eine Neuauflage, doch mit einer bedeutenden Veränderung: Dem Text sollten Abbildungen hinzugefügt werden, damit die Leser die Pflanzen auch vor sich sähen. Also schickte er Bock einen Straßburger Bürgerssohn namens David Kandel mit guten Zeichenfähigkeiten nach Hornbach. Über drei Jahre zog sich diese Arbeit, doch mit dem Ergebnis war Bock zufrieden und er lobte den Zeichner: „der selbig jung David hat alle Kreutter/ Studen/ Hecken und Beum/ wie ich ihm die selben furgelegt (…) mit der Federn seuberlich abgerissen“. Beachtlich sei, dass David sich das Zeichnen selbst beigebracht habe, und zwar so gut, „das er bey guten Gesellen und Meistern/ seiner Kunst halben wol bestehn“ könne. David malte auch ein Porträt von Bock, das uns bis heute erhalten ist: Es zeigt ihn im Alter von 46 Jahren unter einer Art Triumphbogen im „lutherischen Doktormantel; in der Hand haltet er ein Merzenglöckchen“.
Saarbrücken als Rettung in der Not
In Hornbach entwickelten sich die Dinge ganz in Bocks Sinne: In den späten 1530er Jahren waren Kintheuser und die meisten Mönche offen zum Luthertum übergetreten. Kintheuser wollte nun auch einen Lutheraner zum Pfarrer bestellen und fand ihn in Bock. Bald stattete er ihn noch mit dem Kaplansamt und einem weiteren Kanonikat am Stift aus, womit sich Bocks Einnahmen mehrten. Doch seine Ämter missfielen denen, die ihm nicht trauten. Besonders der Hornbacher Vogt wetterte gegen ihn – er störte sich an Bocks lutherischer Einstellung und an seiner Arbeitsweise. Er sagte ihm sogar öffentlich nach, dass er „mit dem Deuffel umbgee“.
Obwohl solche Angriffe erfolglos blieben, gerieten Bock und seine Familie in eine echte Notlage: 1548 erwirkte der einzige katholisch gebliebene Mönch im Kloster, Johann Bonn von Wachenheim, dass Kintheuser das Abts-Amt wegen seines hohen Alters und schlechten Gesundheitszustandes an ihn abtreten musste. Er reformierte das Kloster, das Stift und schließlich die Gemeinde wieder im katholischen Geiste. Dabei geriet er in Streit mit Bock und einem weiteren Stiftsherrn: Er forderte die beiden 1550 auf, entweder der lutherischen Lehre zu entsagen oder ihre Kanonikate aufzugeben. Als diese dem nicht nachkamen, sperrte er ihnen die Einkommen. Verzweifelt schrieb Bock an den Herzog: Seine Ersparnisse seien aufgebraucht, sogar Schulden habe er bereits machen müssen.
Der Herzog versprach zwar Hilfe, doch ihm waren die Hände gebunden. Die Rettung kam von unerwarteter Seite: Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken, den Bock einmal aus lebensbedrohlicher Krankheit gerettet haben soll, ließ ihn nach Saarbrücken kommen. Im Sommer 1550 wurde er dort offenbar sehr herzlich aufgenommen. Er stand der gräflichen Familie als Arzt zur Verfügung und legte für sie einen Kräutergarten an. Dankbar schrieb er, der Graf habe ihn errettet, als er „armut unnd grosster schwachheit halben beynahe versuncken ware“ und sonst „kein Erretters oder Helffers auff Erden mich getroesten kundt“. Der Saarbrücker Hof und die Umgebung gefielen ihm – er schwärmte etwa von der schönen Mühle, dem Fischweiher, der neuen Schäferei, dem „holdseligen springenden Brunnen“ und der „aller schönsten/gewaltigsten/keyserlichen steinen Brucken/ uber den lieblichen Wasserstram die Sar genant.“
Dennoch blieb Hornbach sein zu Hause und so war er, in diesen fortgeschrittenen Jahren gegen die Schwindsucht kämpfend, froh, als eine überraschende Wendung eintrat: Abt Johann Bonn von Wachenheim starb noch im Jahr 1550. Bock schickte ein Sendschreiben an die Hornbacher Gemeinde, indem er sie zur Rückkehr zum lutherischen Glauben ermahnte.
Die Lage in Hornbach entspannte sich und unter dem neuen Abt war es Bock tatsächlich möglich, seine lutherische Pfarrerstelle wieder anzutreten. Er lebte fortan in seinem Haus an der Stadtmauer bis zu seinem Tod im Februar 1554. Er ruht in der St. Fabianskirche in Hornbach.
Bocks Vermächtnis an die Moderne
In seinen Schriften hat Hieronymus Bock uns viel überliefert, was in der Kräuterkunde bis heute gilt und teilweise in der modernen Forschung durch den Nachweis bestimmter Wirkstoffe sogar belegt werden kann. Durch sein sorgfältiges Studium antiker Schriften und seine eigenen Forschungen hatte er ein erstaunliches Wissen über die Wirkung von Pflanzen und anderen Substanzen auf den Körper erlangt. Seine „Teutsche Speißkammer“ ist so etwas wie ein früher Ernährungsratgeber, in dem er beispielsweise schon vor zu viel Zucker warnte: In den wohlhabenden Häusern würden fast alle Speisen und Getränke mit Zucker zubereitet, kritisiert er – man unterschied damals noch nicht in herzhafte Speisen und „Dessert“, sondern genoss gerne auch gesüßte Hauptgerichte. Bock stellte sich dem Sprichwort seiner Zeit, man könne keine Speise mit Zucker verderben, entgegen.
Andererseits fehlte es ihm, den Umständen seiner Zeit entsprechend, deutlich an anatomischen Kenntnissen, weshalb sich in seine Schriften Mutmaßungen mischen, die uns heute kurios erscheinen. So befürchtete er etwa, dass wenn man vor dem Baden den Körper nicht beim Toilettengang um „allen uberfluß“ erleichtere, die „onnütze matery“ in geschwächte Glieder des Leibes fließe und dort Krankheiten verursache.
Doch Bock wusste, dass es nach ihm noch viele revolutionäre Erkenntnisse geben würde in der Medizin: „Er aber der Hippocrates selbs bekent frei das er das ende der selbigen noch nie hab können erlangen/viel weniger werdens wir zu unsern zeiten gar erreichen/ Es ist und bleibt die Arznei ein on außschöpflicher brunn“.
Ausstellung Hieronymus Bock
Der einstige Wohnort des berühmten Hornbachers konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit ermittelt werden – in der Burgstraße 9. Das dortige Haus wurde 1608, also nach Bocks Tod, errichtet. Es diente über Jahrhunderte als Pfarrhaus und steht auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Stiftshauses von St. Fabian. In seinem Keller finden sich noch Mauern des Vorgängerbaus, innerhalb derer also sehr wahrscheinlich Bock einst lebte und arbeitete. Der heutige Besitzer des Hauses Axel Mönch hat hier ein kleines, interessantes Museum eingerichtet. Per Audio-Guide wird der Besucher durch den Ausstellungsparcours mit Infotafeln geführt und erfährt dabei so manches aus Bocks Wissensschatz: Mit welchem Kraut konnten Mönche und Nonnen ihre Libido unterdrücken? Oder mit welchem Kraut konnte man unruhige Kinder zum Schlafen bringen? Zwar ist aus Bocks Leben materiell nicht viel erhalten, doch wird er einem durch ausgewählte Anschauungsobjekte wie Pflanzensubstanzen oder aus Holz geschnitzte Symbole zu Stationen seines Lebens näher gebracht – und ganz besonders durch eine Wachsfigur, die gerade am Schreibtisch die Feder führt.
Kloster und Fabianstift
Das Kloster mit dem zugehörigen Klostermuseum „Historama“ geben Einblicke in die Geschichte desselben, die auch Bocks Leben beeinflusste. Seine Begräbnisstätte im Fabianstift ist im Rahmen eines Museumsbesuches eingeschränkt, nach Absprache möglich.
Kontakt: Touristinfo Hornbach: Tel. 06 33 8 – 80 91 53 oder Webseite von Hornbach
Für die Bock-Ausstellung auch: Axel Mönch, Tel. 06 33 8 – 99 49 71; Besuch nach Anmeldung
Dies ist ein Beitrag aus unserer Ausgabe 1-2021. Mehr Interessantes aus unserer Region gibt es in weiteren Ausgaben – als Einzelhefte oder Abo erhältlich. Jetzt in unserem Shop stöbern!
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Zeichnung Hieronymus Bock: Alexander Lenhoff